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Wettbewerb MFH Gristenbühl

Unsere Leistungen

Eckdaten

Standort:
Gristenbühl, Egnach
Bauvolumen:
3550 m3
Beschrieb:
Wettbewerb für die Bebauung Gristenbühl in Egnach mit drei zusätzlichen Gebäuden.
Baujahr:
2016

Aufgabe

Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs umfasst
• die Projektierung einer Gesamtüberbauung,
• die Umnutzung des denkmalgeschützten Schulhauses sowie
• ein Landkaufangebot.


Von den Teams wird ein kohärentes, ortsbauliches Entwicklungskonzept erwartet. Es sind Lösungen zu erarbeiten, welche ein ansprechendes Miteinander der Neubauten und des Schulgebäudes generieren. Es werden unter anderem Aussagen zu Wohnungstypologien, zur Dichte der Bebauung, zur Anordnung und Nutzung der Aussenräume, zur Erschliessung und Zugänglichkeit, zur Nutzung des Schulgebäudes und zur Anbindung an umliegende Quartiere und an den Landschaftsraum zu erstellen sein.


Bei der Arealentwicklung wird von den Teams erwartet, dass gleichermassen die Zielsetzungen der Gemeindeentwicklung im Allgemeinen sowie die Qualitätsansprüche der Entwicklung des Gristenbühls im Speziellen berücksichtigt und bestmöglich eingelöst werden. Die wichtigsten Zielsetzungen sind im Folgenden zusammengefasst.

Konzept

Gesamtkonzept und Konzeptidee

Die ausserordentliche Lage auf dem Hügelkamm mit direkten Blick zum Bodensee auf der einen und auf die Obstplantagen und den Alpstein auf der anderen Seite ist gleichermassen für eine öffentliche und Wohnnutzung äusserst attraktiv. Das ganze Projekt richtet sich danach aus, diese beiden unterschiedlichen Ausblicke und Landschaften zu verbinden und Querbezüge zu schaffen oder zu erhalten.

Architektur und Gestaltung

Die drei zusätzlichen Gebäude werden auf dem Hügel so platziert, dass sie sich links und rechts des alten Schulhauses aufreihen und eine Verbindung zu den benachbarten Gebäuden schaffen. Die Bauten nehmen die Flucht der bestehenden  Stützmauer auf und werden so stark mit dem Bestand verwoben. Um die Nord-Süd-Ausrichtung jeder Wohnung zu gewährleisten und die Grösse der Silhoutte zu vermindern werden die Neubauten in zwei ineinandergeschobene Volumen gegliedert. Der vordere Gebäudeteil übernimmt die Traufhöhen des bestehenden Schulhauses um sich und das Schulhaus in das Ensemble einzubinden. Alle Wohnungen die Hauptwohnräume als verbindendes Element zwischen Nord und Süd aufgespannt, um von beiden Ausblicken gleichermassen zu profitieren. Die eher grossen Wohnungen erhalten durch die Organisation um einen Kern eine Grosszügigkeit und Offenheit, die dem Wohnen auf dem Gristenbühl eine leicht anmutigende Wirkung verleiht.

Nutzungskonzept Schulhaus

Im Hochparterre und dem darunterliegenden Geschoss schlagen wir eine flexibel nutzbare Fläche vor, die im Besitz der Gemeinde sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Die Eigentümerin kann die öffentlichen Flächen beispielsweise an Institutionen wie eine Kindertagesstätte, einen Seniorentreff oder eine örtliche Kunstvereinigung vermieten oder selbst ein Museum zur Ortsgeschichte betreiben.

Ein Office, das all diese potenziellen Interessenten mit Getränken und Speisen im Sinne eines Caterings versorgen kann, ist unabdinglich und könnte dann auch benutzt werden um einen Hochzeitsapéro an diesem sehr speziellen Ort auszurichten.

Wohnungsmix

Der Mix aus 3½- und 4½-Zimmer Wohnungen kann eine Interessentengruppe von Familien, Kleinfamilien und Senioren bedienen. Das westlich des Schulhauses stehende Gebäude ist etwas grösser als die anderen Beiden und soll eine Käuferschicht aus dem oberen Mittelstand ansprechen.

Im Ober- und Dachgeschoss des bestehenden Schulhauses werden loftartig drei Mietwohnungen erstellt. Diese sprechen eine Schicht an, welche sich mit dem Ort identifizieren kann und beispielsweise als Fotograf das Atelier gleich in der Wohnung haben könnte.

Landschaftsarchitektur, Freiraumgestaltung

Die Freiraumgestaltung nimmt respektvoll Bezug zur auffälligen Silhouette der Wallmoräne und knüpft an die beiden Hauptausrichtungen – im Norden an die weiche Seelandschaft – im Süden an der strengen, linear ausgerichteten Kulturlandschaft an. Das Plateau nordseitig vor den Gebäuden wird wie die Stützmauer ergänzt und erstreckt sich nun über die ganze Breite der Bebauung. Als Verlängerung der Räume zwischen den Häusern werden Plätze wie Anlegedocks eines Hafens dem Bodensee zugerichtet und bieten ausreichend Platz für attraktive und vielseitige Spiel- und Gemeinschaftsflächen für die Bewohner der Siedlung. Die östliche Aufenthaltsplattform unterhalb des alten Schulhauses soll der Öffentlichkeit zugänglich sein (oder gehört dieser Satz zum Abschnitt „Öffentlicher Raum“?). Die steil abfallende Hangflanke nach Norden wird den lieblichen Charakter in der Form einer locker eingestreuten Obstbaumwiese behalten. Auf dem obersten Plateau modellieren sich die Zugangswege und Plätze ortscharakteristisch leicht reliefartig in die Geländekuppe. Auf der Südseite wird die lineare Bepflanzung der Obstplantage aufgenommen und als „fruchtige“ Wegbegleitung und Sichtschutzvorhang gegenüber den privaten Sitzplätzen wieder eingesetzt. Als adäquate Bepflanzung werden Säulenobstbäume vorgeschlagen, von welchen die Bewohner sich beim Vorbeigehen ihr gesundes Obst selbst pflücken können.

Öffentlicher Raum

Das öffentliche Leben im Gristenbühl wird in erster Linie von der flexibel nutzbaren Fläche im Schulhaus bestimmt. Im Zusammenhang mit dort eingemieteten Nutzung oder stattfindenden Veranstaltung wird das Publikum massgebend geprägt und kann so auch aktiv gesteuert werden. Der Platz am Eingang zum alten Schulhaus soll samt der Linde in seiner Form bestehen bleiben und sich zwischen dem Schulhaus und dem östlichen Gebäude aufspannen. So konzentriert sich seine Ausrichtung stärker als bis anhin in Richtung der Ausblicke nach Norden und Süden.

(evtl. zum übernehmen oder zu integrieren..... Der Hauptplatz östlich des denkmalgeschützten Schulhauses mit der bestehenden Linde übernimmt die Funktion als öffentlicher wie auch privat nutzbarer Ausstellungs- und Begegnungsort. Kunst, Kultur oder sonstige Anlässe sind beliebte Events, die an diesem Ort mit Weit- und Überblick in beide Richtungen auftrumpfen können.)

Erschliessung und Parkierungskonzept

Als Eigentümer oder Mieter kann man von der St. Gallerstrasse her über eine gedeckte Zufahrt in der Freihaltefläche die Tiefgarage erreichen. Diese erstreckt sich vor den Häusern in der gesamten Bebauungsbreite und kann so jedes der vier Häuser direkt erschliessen. Wenn man als Besucher von Personen oder beispielsweise des Ortsmuseums  den Gristenbühl mit dem Auto über die südseitige Strasse erreicht, findet man genügend Parkplätze, von welchen aus man über Wege zu den einzelnen Häuser findet. Der zentrale Fussweg, der von der alten Linde hinauf zum Schulhaus führt, wird als stattliche und auffällige Fusswegerschliessung empfunden und soll als solche erhalten bleiben.

Falls es aus Gründen der Barrierefreiheit erforderlich ist, könnte im Bereich des Zugangs vom alten Schulhaus ein Aufzug erstellt werden, der die Niveaus der Tiefgarage, des Plateaus auf Untergeschosshöhe, des Platzes und des Hochparterres miteinander verbindet

Konstruktions-, Fassaden- und Materialisierungskonzept

Um die massive Bauweise der Bestandesbaute aufzunehmen, werden die Neubauten ebenfalls als Massivbauten erstellt. Das Wärmedämmverbundsystem auf mineralischer Basis wird im Dickschichtverfahren angewendet, um eine stark erhöhte Stabilität der Fassade zu erreichen. Die Fassadenfarbe lehnt sich an natürliche warme Farbtöne von Stein an.

Im Wohnraum gibt es gegen Norden und Süden jeweils ein grosses Aussichtsfenster, das die Umgebung in ein Bild rahmen soll. Um in den Zimmern die Besonnung und den Ausblick anzubieten, sind die Fenster wo möglich ums Eck gestaltet und werden in der Fassade auch so abgebildet. Fenstereinfassungen aus Betonfertigteilen fassen teilweise mehrere Fassadenelemente zusammen und verschaffen den Öffnungen so mehr Kraft.

Wirtschaftlichkeit

Die Kompakten Volumen und die geschickt platzierte Tiefgarage ermöglicht uns, etwas mehr für grosszügige und qualitativ hochwertige Wohnungen mit etwas mehr Quadratmetern als üblich auszugeben.

Ökologie und Nachhaltigkeit

Wie auch für die Wirtschaftlichkeit ist ein kompaktes Volumen auch für die thermische Hülle von grossem Vorteil. Die Ost-West Aufreihung der einzelnen Gebäude auf dem Hügel schafft eine optimale Besonnung. Zusammen mit der erhöhten Speichermasse durch die massive Bauweise erhalten wir so die passiven Wärmegewinne. Eine Heizung mit erneuerbaren Energien ist ebenso wichtig wie die optimierte Gebäudehülle.